Dienstag, 26. Juli 2016

(Sommer) kleid

Es geht los! Kleidung wird immer wichtiger...das große Lieblingskind zieht nicht mehr einfach nur irgendetwas an...die Zeiten von grünen Leggins, blau-rot gestreiftem Rock und grün-gelb kariertem Shirt (das alles übereinander und zusammen getragen...versteht sich von selbst) sind vorbei.

Seit einiger Zeit wird wohlüberlegt kombiniert...die Farben und Muster werden weniger bevorzugt, grau und schwarz avancieren derzeit zu neuen Lieblings"farben". Der Kleidungsstil meiner Tochter entwickelt sich zu einer optisch weniger aufgeregten, stilvolleren und vor allem überlegteren Angelegenheit.


Nicht selten bekomme ich, bevor wir mal eben schnell zum Glascontainer gehen, 2-3 Outfits präsentiert und werde gefragt, was sie nun tragen solle...
Ich freue mich sehr, dass ich (noch?!) als modischer Berater herhalten darf und bin gespannt, wie lange ich diese Rolle noch einnehmen darf. Wenn ich zurückdenke an meinen Kleidungsstil in meiner Teeniezeit, muss ich oft lächeln...
Das alle-Lieblingsteile-übereinander-anziehen, was meine Tochter nun abgelegt hat, habe ich scheinbar erst mit 13 entdeckt und sah dementsprechend lustig, wahrscheinlich auch seltsam, in jedem Fall aber seeeeehr individuell gekleidet aus ;-D


Bei diesem eher schlichten Modell handelt es sich um einen Schnitt, den ich von einem Jako-o Kleid abgenommen habe. Es ist schnell aus- und angezogen, schick und gerade für das warme Wetter angenehm! Ich bin sehr froh, dass ich in der Lage bin die Lieblingskleidung zu kopieren, sodass absolute Lieblingsteile einfach immer wieder, auch in verschiedenen Varianten, genäht werden können!


Streitpunkt der letzten Woche war der Wunsch meiner Tochter, gemeinsam mit ihrer Freundin shoppen gehen zu dürfen...und zwar im großen, vor kurzem eröffneten Kaufhaus, welches mit "Mode zum Wegwerfen" wirbt und bekannt für seine unmoralischen Arbeitsbedingungen ist.
Zwar würde ich meine Kinder nie zwingen, vegetarisch zu leben, wenn sie das nicht möchten, doch Fast-Food-Ketten-Essen steht nicht auf dem Speiseplan.
Auch kann ich mich an meine Freundin Anna erinnern, die sehr glücklich darüber war ihre Wäsche selbst waschen zu dürfen, weil das Biowaschmittel der Mama einfach nicht so gut duftete... auch hier würde ich sicher einen Kompromiss eingehen, wenn das irgendwann gewünscht wird.


Aber die Sache mit dem Kaufhaus lehne ich absolut ab und ja, ich habe es ihr VERBOTEN. Auch habe ich mit ihr lange darüber gesprochen, wo die Kleidung herkommt...von welcher Qualität sie vermutlich ist und darüber, dass Mädchen in ihrem Alter stundenlang in einer Halle hocken um diese Art Kleidung möglich zu machen...

Und ja, damit kann sie auf jeden Fall etwas anfangen, sich das vorstellen und darüber nachdenken...und jetzt, mit knapp vor 10 ist so ein von Mama ausgesprochenes Verbot ja auch unüberwindbar...doch was ist später? In zwei bis drei Jahren?
Welche Ideen habt ihr bezüglich dem Trend-Dasein? Wie kann das weitergehen, damit alle halbwegs zufrieden sind?
Und wie das so ist mit den Verboten, wissen wir wahrscheinlich auch alle aus unserer eigenen Jugend. Oder den Dingen, die den Eltern wichtig waren und man selbst dachte: "So ein Quatsch!", zu späterem Zeitpunkt aber durchaus den sinnvollen Nutzen dieser Sache anerkennen musste. In meinem Fall waren das Unterhemden...früher konnte man mich damit jagen, heute ist es das Kleidnungsstück, welches ich immer trage!

Und wie sieht es aus mit dem Umweltbewusstsein? Kauft ihr noch Kleidung? Trennt ihr Müll? Spart ihr Strom? Esst ihr bio? Näht ihr bio?


Mit diesen vielen Fragen wünsch ich euch eine tolle Woche...

Ebenso viele Fragen und auch Antworten findet ihr diesen Monat wieder bei Sindy von "Mein gewisses etwas", dieses mal mit Katharina von "Fröbelina", schaut mal rein!

Liebste Grüße
Julia

Schnitt: selbstgemacht

Stoff: grauer Jersey mit krikelkrakel Streifen über Michas Stoffecke

Verlinkt: Handmade on Tuesday, Dienstagsdinge, Creadienstag

1 Kommentar:

  1. Also erstmal gefällt mir das Kleid von Deiner Großer sehr gut!
    Und die Sache mit den Verboten... hm, das ist wirklich nicht leicht. Bekommt sie Taschengeld? Wenn ja, würde ich ihr sagen, dass sie sich dort etwas von ihrem Taschengeld kaufen kann, Du das aber nicht sponserst oder unterstützt. Wenn sie kein Taschengeld bekommt, könntest Du sie es sich verdienen lassen, in dem sie sich erst ein Shirt selber näht, die damit verbrachte Zeit bezahlst Du nach einem vorher festgelegten Satz, und davon kann sie sich dann dort was kaufen? Ich weiß es nicht... schwierig. Aber Du hast schon recht, Verbote machen Dinge erst so richtig interessant. Besser wäre es, wenn sie wirklich versteht, warum.
    Was die anderen Fragen angeht. Ich versuche immer einen angenehmen Mittelweg zu finden. Wir können uns nur Bio nicht leisten. Deswegen ist es eine Mischung aus Bio und Discount. Fleisch gibts selten und dann hochwertiges. Biostoffe finde ich auch toll, aber auch da mische ich noch mit mittelgünstigen Stoffen.
    Liebe Grüße

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